Ernährung

natürliche BlumenwieseDies dürfte wohl der wichtigste Teil für die  Gesunderhaltung ihrer Schildkröten sein. Grob gesagt kann man sagen: Dem Tier bekommt alles, was auf der natürlichen Wiese wächst. Die Tiere ernähren sich in ihren Heimatländern ausschließlich pflanzlich .Tierische Nahrung, zu proteinhaltige und zu eiweißreiche  Nahrung wird dort von den Tieren praktisch nicht oder nur zufällig aufgenommen. 

Die Verdauungsorgane der Europäischen Landschildkröten sind nur für die Verwertung von Pflanzlicher Kost geschaffen, ein zu hoher Anteil an tierischen Nahrungsmitteln fördert ein zu schnelles Wachstum und schädigt langfristig die Nieren und Leber der Tiere. Deshalb gehören Katzen- und Hundefutter sowie Hackfleisch oder Leber und Herz, nicht auf den Speisezettel. Frisches Wasser sollte täglich bereitstehen.

Von großer Wichtigkeit ist die Qualität des angebotenen Futters, das immer frisch und abwechslungsreich sein sollte. Achten Sie auf unbehandelte Naturkräuter und bevorzugen Sie ausgewachsene Pflanzen, da der Rohfaseranteil dort besonders groß ist. Wer einen  Garten besitzt, kann die geeigneten Futterpflanzen selbst anbauen. Bei der Bepflanzung ihres Geheges sollten Sie nur Pflanzen verwenden von denen Sie sicher wissen, dass sie ungiftig sind, dies gilt auch für solche, die nur zur Dekoration dienen. Bei Unklarheiten, suchen Sie bitte in der Giftpflanzendatenbank

Wildkräuter und Kulturpflanzen

Das Ernährungsangebot sollte möglichst abwechslungsreich sein. Deshalb bitte immer eine Vielzahl von unterschiedlichen Pflanzen anbieten. Um jedoch dem schnellen Wachstum (vor allem bei Jungtieren) vorzubeugen, rate ich einen Fastentag pro Woche einzuhalten oder die Tiere an diesem Tag nur mit Trockenfutter wie z.B Agrobs zu ernähren 

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Ackelei  Meerrettich
Beinwell  Milchdistel
Breitwegerich  Platterbse
Brunnenkresse  Petersilie
Brennnessel Ringelblume
Boretsch Rucola
Fetthenne Schnittlauch
gemeines Ferkelkraut Stachellattich
Gänseblümchen Spitzwegerich
Gänsedistel Sedum
Hibiskus Storchschnabel
Johanniskraut Taubnessel
Kamille Vogelmiere
Kapuzinerkresse wilde Möhre
Klee Wicke
Königskerze Winde
Labkraut Wiesenknopf
Löwenzahn Zitronenmelisse
Mauerlattich Ziest

Giftpflanzen

Für Schildkröten sind viele Pflanzen, die für Warmblüter als giftig gelten, ungefährlich. Hier kommt es aber auch immer wieder auf die verzehrte Menge an. Als sehr giftig und meist unverträglich, gelten die unten stehenden Pflanzen und deren Beeren.

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Efeu Liguster
Eibe Lorbeerkirsche
Eisenhut  Lupine
Engelstrompete Oleander
Fingerhut Pfaffenhütchen
Garten u.Feuerbohnenblätter Servenstrauch
Gefleckter Schierling  Seidelbast
Kartoffelpflanze Schneebeere
Lebensbaum Tomatenpflanze

Wenn wir uns an der Natur ein Beispiel nehmen, dann sehen wir, dass die Tiere in ihrem natürlichen Habitat die heißen Sommermonate über kaum saftiges Grünzeug finden und somit auch langsamer wachsen und damit der sehr verbreiteten Höckerbildung entgegenwirken. Deshalb rate ich ständig, vor allem aber auch im Hochsommer Heu mit anzubieten. Meine Tiere erhalten das ganze Jahr über zusätzlich hochwertiges Heu aus eigenem Anbau. Eine gute Alternative zum gewöhnlichen Heu, bietet die Firma Agrobs. Sie vertreibt eine besondere Auswahl an getrockneten speziell aufeinander abgestimmten Wiesenkräutersorten. Diese sind in loser Form und auch als gepresste Cobs erhältlich. Ich selbst habe in kürzester Zeit mit diesem Zusatzfutter nur gute Erfahrungen gemacht. Infomaterial und Bestellungen finden Sie unter www.agrobs.de

AGROBS GmbH

Angerbreite 27

82541 Degerndorf 

Tel: 08171/10831

Fax: 08171/72833

drei verschiedene Arten stehen zur Auswahl

 

zermahlene EierschalenEin weiteres wichtiges Merkmal ist das Verhältnis Calcium -Phosphor, hier sorgt der überall wachsende Löwenzahn für einen guten Ausgleich. Mineralstoffe wenn nötig, können Sie in Form von Kalk verabreichen, (gut für das Wachstum bei Jungtieren) hier eignen sich Sepiaschalen, oder zerriebene Hühnereierschalen Sepiaschale die man über das Futter streut gut. Kopfsalat, Gurken, Tomaten, Paprika oder Kürbis sollten eher wenig verfüttert werden, da sie sehr phosphorhaltig sind und somit zu einem Phosphorüberschuss führen können. Kopfsalat, der gerne aus Bequemlichkeit verfüttert wird, ist ein Hybridgewächs welches für den Menschlichen verzehr gezüchtet wurde, es ist für unsere Schildkröten nicht sehr nahrhaft und deshalb ungeeignet. Bei einseitiger Langzeitverfütterung, schädigt dies die Darmwände und es führt unter anderem zu wässrigen Kotausscheidungen.Ebenso Früchte aller Art (Bananen) und insbesondere keine reifen Früchte mit hohem Fruchtzuckeranteil. Bei einer ausgewogenen und ballaststoffreichen Ernährung muss der Kot dunkel, faserreich und von fester Konsistenz  sein. Der Harn ist zweiphasig: einerseits wird wässeriger bis schleimiger, durchsichtiger Harn abgesetzt, andererseits wird die wasserunlösliche Harnsäure als weisser, sämiger Brei abgegeben.

 

Vitamine

Im Handel sind sogenannte Multi- Vitamin - Präparate. Da eine exakte Dosierung praktisch unmöglich ist, sollte auf deren Verabreichung verzichtet werden, eine Überdosis wirkt schädigend. In den meisten Wildkräutern sind genügend Mineralien, Spurenelemente und Vitamine vorhanden. Sollte es jedoch vereinzelt zu Mangelerscheinungen bei ihren Schildkröten kommen, so können Sie natürlich Vitamine in Form von ausgewähltem Futter zufüttern oder einzelne Vitamingaben mit dem erfahrenen Tierarzt absprechen. Die sogenannten Pellets aus den Zoohandlungen sind im allgemeinen zu proteinhaltig, fördern das Wachstum ungemäß und beinhalten zudem einen nicht kontrollierten Anteil an Vitaminen.

Folgeschäden

(Bei falscher Ernährung,

überwiegend durch Fertigfutter- "Pellets" verursacht).

Hier sieht man am Beispiel einer Thb was eine falsche Ernährung über Jahre hinweg zur Folge hat. Der Carapax ist völlig deformiert und weist eine extreme Höckerbildung auf, doch das sind nur die äußeren Merkmale. Schädigungen der Inneren Organe sind zu befürchten. Auch das Plastron zeigt starke Deformationen, die nicht mehr rückgängig zu machen sind.
deformierung durch falsche Ernährung deformationen am Plastron

Folge von falscher Ernährung